Es bietet sich an, wirklich kurze und unverfängliche Türschwellen-Smalltalks abzuhalten. Dass man hier am Tag X um Y Uhr einzieht und um Verständnis bitte, dass es ein wenig lauter werden könne. Vielleicht steht auch im Treppenhaus oder Flur etwas im Weg, wie eine Pflanze oder ein Kinderwagen. Ob wohl Verständnis dafür aufgebracht werden könne, dass diese kurzzeitig verräumt werden, kann gefragt werden. Es kann sich auch gleich danach erkundigt werden, worauf denn die Nachbarschaft besonderen Wert legt, wie der Hausverwalter heißt und ähnliches. Auch wenn man so nicht die geballte Informationsflut austauscht, so kann man sich doch schon einen ersten gegenseitigen Eindruck verschaffen. Nachbarn, die nicht an der Haustür angetroffen werden können, sollten mit einer kurzen schriftlichen Nachricht im Briefkasten oder am schwarzen Brett adressiert werden.
Oft gibt es bei Nachbarn auch neue Kontakte mit gemeinsamen Schnittpunkten, wie zum Beispiel den Zeitungsladen oder Supermarkt um die Ecke. So bietet es sich beispielsweise an, älteren Nachbarn beim Tragen der Einkäufe Ihre Hilfe anzubieten.
Nach dem Einzug: Einladung aussprechen
Nachdem die Möbel aufgebaut sind und die Wohnung so aussieht, wie sie aussehen soll, kann man schon etwas verbindlicher auf die Nachbarn zugehen. Mit einer Flasche Wein oder einer kleinen Pralinenschachtel in der Hand ist nun die Zeit, etwas von sich zu erzählen. So werden die Schwellen noch besser abgebaut. Ob vom Beruf, den Kindern oder dem Haustier - es gibt sicher etwas über sich zu berichten, was für die Berliner Nachbarn von allgemeinem Interesse ist. Falls die Sympathie gegeben ist, kann man den einen oder anderen Nachbarn natürlich auch gern zu Kaffee und Kuchen einladen. Es ist nicht zu empfehlen, gleich eine Party daraus zu machen - in der Kennenlernphase sollte man sich eher seriös geben und es bei kleinen Gesten belassen. Schließlich will niemand als aufdringlich gelten.
Freundschaft nicht ausgeschlossen
Nicht alle Nachbarn sind Freundschaften mit ihren Nebenanwohnern aufgeschlossen. In dem Fall muss man auch nichts zu erzwingen versuchen. Doch der eine oder andere hat sicher schon das Potenzial, mal zum Filmeabend, Feierabendbier oder Kinderhüten rüberzukommen. Eine solche Freundschaft sollte man langsam aufbauen, nicht einen Monat nach dem Umzug. Schön ist es, wenn man sich aufeinander verlassen kann. Mal ein Paket annehmen, nachfragen, wie es den Nachbarn geht. Werkzeug ausleihen oder einen Film empfehlen - Gespräche im Hausflur können auch in Berlin über ein "Guten Tag" hinausgehen. Wenn es einmal etwas lauter wird, sollten die direkten Nachbarn eingebunden und bei einer kleinen Party auch gerne eingeladen werden. So wächst das Verständnis füreinander und das Miteinander im Haus.